Fallberichte
Fallbericht: Rezidivierende Tendinitis (Sehnenbug)
Fallbericht: Ataxie und mittelgradige Lahmheit hinten links nach Hengstleistungsprüfung
Fallbericht: The Treatment of a Nondisplaced Radial Spiral Fracture in a Standardbred Horse
Fallbericht: Rezidivierende Tendinitis (Sehnenbug)
Erster Behandlungstermin am 22.6.07:
Vorbericht:
Es handelt sich um eine 4- jährige Gallopperstute.
Vorne rechts Sehnenschaden seit Frühjahr 2006, der schulmedizinisch behandelt
wurde. Der Sehnenschaden wurde 3 mal konservativ behandelt und immer,
wenn das Pferd in das Training genommen wurde, entstand ein Rezidiv. Die
Stute bekam von November 2006 an 5 Monate Ruhe, um den Sehnenschaden ausheilen
zu lassen. Danach Beginn des Trainings im März 2007, nachdem keine Schmerzhaftigkeit,
Lahmheit und Schwellung mehr festzustellen war.
Vor 2 Tagen erste schnelle Arbeit. Daraus resultiert eine Schwellung auf
beiden Vordergliedmaßen im oberen Drittel des Sehnenapparates.
Untersuchung:
Starke Palpationsempfindlichkeit des Fesselträgers und der tiefen Beugesehne.
Es ist eine mittelgradige Stützbeinlahmheit vorne links (!), sowie eine
geringradig deutliche Hangbeinlahmheit hinten rechts vorhanden. Das Pferd
zeigt eine ungenügende Ausbildung der Muskulatur, besonders im Hinblick
darauf, dass es sich um ein Rennpferd in Training handelt.
Bei der Akupunkturuntersuchung ist eine Reaktivität der Meridiane die
auf der Rückseite des Vorderbeines enden (Lunge, Herz und Pericard), sowie
des Gallenblasenmeridianes zu verzeichnen. Ebenso reagieren Punkte, die
auf eine Problematik der Hüftgelenke schließen lassen.
Bei der osteopathischen Untersuchung zeigen sich Blockaden des ersten
Halswirbels (C1), des Unterkiefers, beider Schultern und Carpalgelenke,
sowie des rechten Kreuzdarmbeingelenkes (Iliosacralgelenk).
Therapie:
Die Stute wird akupunktiert und die Meridiane ausbalanciert. Dabei werden
Punkte zur Stärkung der Hüften einer Aquapunktur unterzogen, d.h. mit
homöopathischen Medikamenten unterspritzt.
Anschließend werden die Blockaden durch Manipulation gelöst.
Es wird ein 3- tägiges Führen an der Hand und in der Folge Schritt in
der Führmaschine angeordnet (Schrittreiten ist aufgrund des Temperamentes
nicht möglich).
Aufgrund der Polymorbidität vieler Gelenke, sowie der Sehnen und Bänder
wird unterstützend ein homöopathisches Komplexmittel verabreicht.
Zweiter Behandlungstermin 6.7.07
Untersuchung:
Es zeigt sich eine sehr gute Entwicklung.
Die rechte Sehne (alte Verletzung!) ist nicht mehr palpationsempfindlich.
Die linke Seite nur noch bei tiefer Palpation. Die Schwellungen sind weitgehend
zurückgegangen. Nur noch geringgradige Stützbeinlahmheit vorne links.
Bei der Akupunkturuntersuchung sind die Reaktionen wesentlich geringer.
Es sind Blockaden in der Halswirbelsäule der Schultern und der Beckensymphyse
vorhanden. Das Kreuzdarmbein ist frei beweglich.
Therapie:
Es werden wieder die Meridiane durch Akupunktur ausbalanciert und Stärkungspunkte
mittels Moxibustion behandelt. Dies ist möglich, da die Stute aufgrund
der geringeren Schmerzhaftigkeit wesentlich kooperativer ist.
Anschließend werden die Blockaden durch Manipulation gelöst.
Dritter Behandlungstermin 24.7.07
Untersuchung:
Weiterhin sehr gute Entwicklung.
Die Umfangsvermehrung ist noch weiter zurückgegangen. Nur noch rechts
ist eine minimale Verdickung zu spüren.
Reaktion bei der Akupunkturuntersuchung nur noch gering. Hüften reagieren
wieder leicht. Obwohl die Stute nur 2x 20 min Schritt bewegt wird, hat
sich die Muskulatur stark gebessert.
Blockaden rechte Schulter und Carpus, sowie untere Halswirbelsäule.
Therapie:
Meridianausgleich mit Aquapunktur der Hüftpunkte und Moxibustion und Manipulation.
Vierter Behandlungstermin 4.8.07
Untersuchung:
Sehnen sowohl adspekorisch, wie auch palpatorisch ohne Befund. Keine Lahmheit.
Schulter und Carpus rechts blockiert.
Therapie:
Die Blockade wird manipuliert und gelöst.
Das Training wird aufgenommen.
Aufgrund der Winterpause der Gallopper kommt die Stute in diesem Jahr
nicht an den Start.
Erster Start im Mai 2008 mit Sieg und ohne gesundheitliche Folgen. Drei
Wochen später erneuter Start und Platzierung als Dritte.
Bewertung:
Die Stute hatte sich einen Sehnenschaden zugezogen, der mit konservativer
Behandlung und Ruhe immer wieder abheilt. Bei Belastung trat er aber sofort
wieder auf.
Aufgrund der Blockade im Kreuzdarmbeingelenk (welche nie behandelt wurde)
nimmt das Pferd viel zu viel Last auf die Vordergliedmaßen und kann keinen
Schub von hinten entfalten. Dadurch werden sowohl Sehnen wie auch Gelenke
der Vorhand überlastet und sobald die Belastung größer wird, kommt es
zu Problemen. Diese könne wechselnden Charakter haben wie in diesem Fall
und auch Gelenke betreffen (z.B. Hufgelenke). Deshalb ist die Muskulatur
sowohl der Hinterhand als auch des Rückens schlecht entwickelt, was wiederum
zu Verletzungsahnfälligkeit und Leistungsdefizit führt.
Um eine erfolgreiche Behandlung durchzuführen ist es nötig alle Probleme
zu therapieren. Die Ursache der Symptomatik liegt in der Blockade des
Kreuzdarmbeingelenkes. Nach dessen Behandlung haben auch die Sehnen eine
Chance auszuheilen und belastbar zu bleiben.
Fallbericht: Ataxie und mittelgradige Lahmheit hinten links nach Hengstleistungsprüfung
Erster Termin am 22.5.08:
Vorbericht:
Der, damals noch Hengst, war vor 3 Jahren auf der Hengstleistungsprüfung.
Seitdem leichte Ataxie und mittelgradige Lahmheit hinten links. Das Pferd
wurde mehrfach schulmedizinisch vorbehandelt und wurde aber immer, wenn
er in Arbeit genommen wurde sofort wieder lahm.
Unterschung:
Es ist eine mittelgradige Hangbeinlahmheit hinten links und eine geringgradig
deutliche Stützbeinlahmheit vorne rechts vorhanden. Alle neurologischen
Tests zur Ataxieuntersuchung sind positiv. Der körperliche Zustand des
Pferdes im Sinne der Muskelausbildung ist schlecht und das Fell matt.
Das Pferd macht einen apathischen Eindruck.
Die Akupunkturuntersuchung ergibt eine Leeresymptomatik des Nierenmeridianes.
Es reagieren Punkte, die auf eine Problematik der Hüftgelenke und Knie
schließen lassen. Diese Reaktion ist links wesentlich stärker als rechts.
Auch Referenzpunkte die auf das Fesselgelenk vorne rechts deuten sind
aktiv.
Bei der osteopathische Untersuchung zeigen sich Blockaden der Halswirbel
(C1,6,7), rechte Schulter , Karpal- und Fesselgelenk.
Behandlung:
Das Pferd wird akupunktiert und die Meridiane ausbalanciert. Dabei werden
Punkte zur Stärkung der Hüften und Knie einer Aquapunktur unterzogen,
d.h. mit homöopathischen Medikamenten unterspritzt.
Anschließend werden die Blockaden durch osteopathische Manipulation gelöst.
Es wird ein 3- tägiges Führen an der Hand und in der Folge Schrittreiten
für 1 Woche verordnet. Unterstützend wird ein homöopathische Komplexmittel
oral verabreicht und ein weiteres homöopathisches Komplexmittel zur Unterstützung
der Heilung der Wirbelblockaden jeden 2. Tag injiziert.
Zweiter Termin 12.6.08
Laut Besitzer wechselt die Lahmheit tageweise, ist aber zum Teil nicht mehr zu erkennen.
Untersuchung:
Es zeigt sich eine sehr gute Entwicklung. Das Allgemeinbefinden hat sich
stark gebessert. Das Pferd ist jetzt aufmerksam und an der Umgebung interessiert.
Die Ataxie ist nur noch minimal zu erkennen. Geringradige Lahmheit hinten
links.
Bei der Akupunkturuntersuchung sind die Reaktionen wesentlich geringer.
Noch deutliche Leere im Nierenmeridian.
Es sind Blockaden in der Halswirbelsäule vorhanden.
Behandlung:
Es werden wieder die Meridiane durch Akupunktur ausbalanciert und Nierenpunkte
mittels Moxibustion behandelt. Osteopathische Manipulation wird ausgeführt.
Dritter Termin 9.7.09
Weiterhin sehr gute Entwicklung. Das Pferd läuft
bei aufbauendem Training lahmfrei. Allgemeinbefinden und körperlicher
Zustand sind gut. Die Muskulatur wird aufgebaut.
Reaktion bei der Akupunkturuntersuchung nur noch gering. Hüften reagieren
wieder leicht. Erneut Meridianausgleich mit Aquapunktur der Hüftpunkte
und Moxibustion.
Vierter Termin 22.7.08
Weiterhin positive Entwicklung. Läuft jetzt beim
Reiten anfangs vorne ungleich. Schulter und Karpalgelenk rechts blockiert.
Blockade des 1. und 2. Brustwirbels.
Behandlung:
Akupunktur und Moxabehandlung.
Die Blockaden werden manipuliert und gelöst.
Durch den starken Muskelaufbau ist der Sattel zu eng geworden, was zur
Blockade der Brustwirbel führte.
Das Training wird weitergeführt.
Evaluation:
Das Pferd wurde zur Hengstleistungsprüfung vorgestellt. Es handelte sich
um ein hochaufgeschossenes Pferd. Naturgemäß ist es für diese Tiere extrem
schwierig den sportlichen Anforderungen dieser Prüfungen standzuhalten,
da die körperliche Balance in Wachstum noch nicht gefunden ist. Meist
kommt es zuerst zu Knieproblemen (Wachstumsfugen noch nicht geschlossen)
und Hüftproblemen. In der Folge werden dann Rückenprobleme und Blockaden
durch die Schonhaltung und Überlastung hervorgerufen. Im vorliegenden
Fall waren die Halswirbelblockaden so stark, dass eine Ataxie und eine
extrem reduzierte Beweglichkeit des Halses daraus resultierten.
Fallbericht: The Treatment of a Nondisplaced Radial Spiral Fracture in a Standardbred Horse
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